Abflusstrichter aus der Klostermühle

Abflusstrichter wird mit einem Kran platziert.
Der Abflusstrichter wird platziert.

Der hier gezeigte Abflusstrichter ist einer von zwei noch in den Fundamenten eingemauerten Trichtern der 1974 abgebrochenen Klostermühle. Beim Bau der Sohlgleite 2016 wurden die letzten noch vorhandenen Reste der 1868 erbauten Wassermühle entfernt.


Die Erfindung der Turbine im Jahr 1832 löste als effizientes Antriebsaggregat das herkömmliche vertikale Rad an Wassermühlen ab. So auch an dem Neubau der Preetzer Klostermühle, die von den Hamburger Mühlenbauern C.L.Nagel und R.H. Kaemp (heute bekannt unter dem Namen „Kampnagel“) am 09.12.1868 betriebsfertig mit zwei sog. Francisturbinen von 1,75 m Ø abgeliefert wurde.

 

Die Mühlenbaumeister C.L.Nagel (1796-1882) gilt als einer der ersten Pioniere der neuen Technik in Deutschland. Zu den frühen Mühlen im Norden mit Turbinen von Nagel gehörten u.a. die Betriebe in Neumünster-Wittorf (1839) und (Bad) Bramstedt (1847).

 

Die Klostermühle brach man 1974 bis auf die Gewölbe der Turbinenkammern ab. Sie sorgten weiterhin für den Abfluss der Mühlenau (Alte Schwentine). Der letzte Rest eines an dieser Stelle bis in das 13. Jhdt. zurückreichende Gewerbe fiel dann 2016 dem Bau einer sog. Sohlgleite zum Opfer, über dessen Sinnhaftigkeit sich trefflich streiten ließe.

 

Der hier aufgebaute Trichter saß noch eingemauert als einer von zweien in den Fundamenten der abgebrochenen letzten Wassermühle und wurde beim Bau der Sohlgleite geborgen.

Text: U. Karstens